Selbstbestimmt alt werden: Die besten Tipps

Um auch in den fortgeschrittenen Phasen des Lebens die Selbstbestimmung aufrecht zu erhalten, ist ein altersgerechtes Zuhause nötig.
Das Haus muss Barrierefrei eingerichtet sein.
Das Haus muss Barrierefrei eingerichtet sein. - Foto von Marcus Aurelius von Pexels

Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der Menschen über 65 Jahre von heute 17 Millionen um circa 33 Prozent ansteigen.

Dies bedeutet, dass es bei den barrierefreien Wohnungen in Deutschland einen hohen Bedarf gibt, der aktuell nicht ansatzweise gedeckt ist. Zur Verfügung stehen aktuell lediglich 700.000 barrierefreie Behausungen, sodass 3,6 Millionen zusätzliche Wohnungen bis zum Jahr 2030 benötigt werden.

Immobilie altersgerecht gestalten

Menschen, die eine eigene Immobilie besitzen, können diese natürlich in Eigenregie nach ihren eigenen Bedürfnissen und Wünschen gestalten. Dadurch bieten sich grosse Chancen für Eigenheimbesitzer in jedem Alter. Durch entsprechende Umbauten können Menschen im fortgeschrittenen Alter ihre Unabhängigkeit sicherstellen und so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld leben.

Doch auch bei einem Neubau sollten die Anforderungen für ein altersgerechtes Wohnen bereits berücksichtigt werden. Die Kosten dafür sind normalerweise niedriger, als bei einer entsprechenden Nachrüstung. Darüber hinaus ist die Attraktivität von barrierefreien Häusern und Wohnungen auch für jüngere Menschen gegeben. So können die Bäder und Dielen grosszügiger ausfallen, durch breitete Türen fällt mehr Licht und es entstehen keine Stolperfallen durch Stufen oder Schwellen.

Eingangsbereich barrierefrei planen

Wird ein Neubau geplant, sollte dieser idealerweise einen Eingangsbereich aufweisen, der keine Schwellen vorsieht. So wird es nicht nötig, nachträglich einen Treppenlift oder eine Rampe anzuschaffen. Die Rampe sollte kein allzu ausgeprägtes Gefälle aufweisen, da sie sonst nicht selbstständig mit einem Rollstuhl zu bewältigen ist.

Die Breite der Eingangstür sollte mindestens 90 Zentimeter umfassen, bei Zimmertüren gilt eine Breite von 80 Zentimetern als ideal. Im Flur sollte ebenfalls ausreichend Platz vorhanden sein, um zwischen unterschiedlichen Gehhilfen bequem wechseln zu können.

Barrierefreie Küche

Um stets ohne Unterstützung und Hilfe in der Küche arbeiten zu können, sollte eine Arbeitsfläche in passender Höhe installiert werden, die unterfahrbar ist. So können auch Rollstuhlfahrer selbstständig kochen. Hinsichtlich des Backofens sind Modelle empfehlenswert, die ein Auszugstableau und eine umschwenkbare Tür bieten. Grundsätzlich sollten die Elektrogeräte in einer bequemen Höhe installiert werden.

Für die Schrankausstattung sind Apothekerschränke, die sich ausziehen lassen, gut geeignet. Erhältlich sind darüber hinaus auch Oberschränke, die über eine Absenkautomatik verfügen.

Äusserst wichtig: Das Badezimmer

Eine fehlende Bewegungsfreiheit wird besonders im Badezimmer schnell zum Problem. Daher sollte unbedingt auf eine bodengleiche Dusche gesetzt werden, die ausreichend Platz bietet und auch mit einem Rollstuhl zugänglich ist. Die Mindestmasse dabei betragen circa 120 mal 120 Zentimeter, für Rollstühle werden 150 mal 150 Zentimeter benötigt.

Soll auch weiterhin die Badewanne genutzt werden, kann in dieser ein Hebesitz aufmontiert werden, sodass sich der Nutzer in diese bequem heraus- und hineinheben lassen kann. Der Einstieg wird ebenfalls durch eine Tür in der Badewanne erleichtert.

Sinnvoll ist es sowohl bei dem Waschbecken als auch bei Badewanne und Dusche auf Schwenkhebel-Armaturen zu setzen. Hinsichtlich des WCs ist es wichtig, dass die Füsse bei der Nutzung den Boden berühren, was bei einer Sitzhöhe von 46 bis 48 Zentimetern gegeben ist. Auf den Seiten des WC ist nach der DIN 18040-2 ein 30 beziehungsweise 90 Zentimeter Abstand ideal, um den Zugang für Rollstuhlfahrer zu vereinfachen. Darüber hinaus sollte im Badezimmer nicht auf ausreichende Haltegriffe verzichtet werden.


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